Was soll das
von 1993

Film Wassolldas 200

Das "Wichtigste" in Kürze:

Logo was soll das

Das war der 4. "lange" Interfool Film.
(Soferne man bei 37 Minuten von "lang" sprechen kann)

Dreharbeiten: Ende August bis Anfang Oktober 1993

Premiere: 21. November 1993

Schauspieler:

George Wolf
Bernhard Linder
Sabine Furtenbach
Patricia Furtenbach
Matthias Linder
Herta Schöch
Dietmar Prettner
Ruth Engeljähringer

Drehbuch, Produktion, Regie, Schnitt, Musik: George Wolf

Filmlänge: 37 Min.
Müllband (Outtakes): 11 Min.

Gedreht und geschnitten auf SVHS (in 4:3 PAL 575i)

Szenenfolge:

1. Grammophon Ansage
2. Traum Scheidung
3. Du kaufen Werbespott
4. Raucher Diskussion
5. Jack Daniels Zaubershow
6. Small Talk
7. Forgotten Trousers Hotline
8. Gasthausszene
9. Politik Journal
10. Bomben-Ende

Ausschnitte (Videos):

Hintergrundgelabber:

Nachdem ich im ersten Halbjahr 1993 vor allem mit der Produktion unseres Filmes "So Nicht" (siehe vorhergehendes Kapitel) beschäftigt war, ging für mich der "Filmwahnsinn 1993" dann im 2. Halbjahr mit dem Nachfolgefilm "Was soll das" so gut wie nahtlos weiter.

Viel Amüsantes hab ich zu diesem Film leider nicht zu berichten, obwohl der Film selber vielleicht der witzigste meiner 5 längeren Interfool Filme geworden ist.

Doch wenn ich heute "Was soll das" höre, dann fühlte ich sofort bei mir den "Stresslevel steigen", denn in diesen Film hab ich mich damals derart übertrieben reingesteigert, als würde am 31.12.1993 die Welt unter gehen, wenn ich ihn nicht bis dahin fertig bekomme und wenn er nicht das genialste wird, was die Menschheit je gesehen hat

Ob ich diese Ziele erreicht habe? Naja, zumindest er Weltuntergang ist ausgeblieben ...

"Was soll das" musste ich praktisch im Alleingang durchziehen, nachdem ich im Sommer 1993 von Wien nach Vorarlberg zurück gezogen bin und mein damals wichtigster Filmpartner Bernhard Linder in Wien geblieben ist. Als Schauspieler war er dennoch in ein paar Szenen mit dabei und hier hat er sogar einige seiner besten Rollen gespielt. Auch die meisten anderen "Gast-Schauspielern" waren bei diesem Film ziemlich gut. Dass ich hier ausnahmsweise mal kein "Schauspielerproblem" hatte, hat mich eigentlich selber überrascht und tut es auch heute noch.

Schaut fast so aus, als ob ich damals sowas ähnliches wie einen "Hauch von Motivationstalent" gehabt hätte. Echt jetzt ...?

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Die meisten Rollen im Film hab ich - wenig überraschend - mir selber gegeben und das war zugegebenermaßen für mich auch der größte Vorteil dieser "Solo-Produktion", weil mich niemand davon abhalten konnte, GENAU DAS zu tun!

Im Vergleich zu "So Nicht" war die Produktion dieses Filmes geradezu "mega-produktiv", weil hier nur ganz selten was schief gelaufen ist und ich offensichtlich aus all den Fehlern, die ich bei meinen letzten Filmen gemacht habe, doch einiges gelernt hatte. Hier hab ich mich schon beim Drehbuch schreiben viel mehr angestrengt und zu schwache Szenen rechtzeitig entfernt und zwar sinnvollerweise VOR dem Drehen und nicht erst danach. (Was für eine geniale Idee ...)

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Ich hatte aber auch gar keine andere Wahl, als diesen Film viel effizienter durchzuziehen, denn seit Sommer 1993 war ich wieder Fulltime berufstätig und ich hatte daher viel weniger "Filmzeit" zur Verfügung, wie im 1. Halbjahr 1993. Die ständige Doppelbelastung Beruf plus Film wurde dann immer anstrengender für mich. Und als hätte das nicht schon gereicht, hab ich in dem Jahr auch noch angefangen die Filmmusik selber zu machen. Nicht nur für "Was soll das" sondern auch für die Kurzversion von "So Nicht", die ich zu der Zeit auch noch am "nachschneiden" war.

Das waren damals meine aller ersten musikalischen Gehversuche und die MUSSTEN gleich "halbwegs brauchbar" sein, um die beiden Filme "zumindest nicht kaputt zu machen". Diesen Zusatzstress hätte ich wirklich nicht auch noch "gebraucht". Einmal wurde ich so wütend, weil ich mich unter Zeitdruck ständig verspielt habe und immer nochmal von vorne anfangen musste, dass ich mich gewaltig beherrschen musste, nicht meinen Bass zu zertrümmern. Zumindest das Kabel hat diesen Wutanfall dann "nicht überlebt".  

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Auch meine immer mehr gestiegenen technischen Qualitätsansprüche begannen ganz schön anstrengend zu werden. Denn inzwischen hab ich 3 Mal mehr "Technik" zu den Aufnahmen geschleppt als 2 Jahre zuvor bei "Stroganoff - Der Fluch". Stative, Richtmikrofone, Leuchtkoffer, Kontrollmonitore und immer größer werdende Kameras plus immer noch mehr Requisiten, denn auch auf die ganzen Details hab ich viel mehr geachtet als früher. 

Das machte sich zwar qualitätsmäßig bezahlt, aber nachdem ich keinen Kameramann oder irgendwelche sonstigen Helfer hatte, war das eine ganz schöne Zusatzbelastung zur normaler Produktions-, Regie- und Schauspielarbeit. Ich musste bei jedem Dreh ständig vor und hinter der Kamera hin und her hirschen, Perspektiven wechseln, alle "Schauspieler" einweisen, ständig darauf schauen, dass es niemandem zu langweilig wird, damit nur ja niemand "demotiviert" wird und dann lustlos spielt und vieles mehr. Nach jedem derartigen Drehtag war ich völlig Fix und Foxi.

Mein "genialer" Plan aus dem Stress raus zu kommen war damals, mir immer NOCH MEHR Zeitdruck zu machen, damit ich den Stress so bald wie möglich hinter mir habe. Eine wirklich sehr "schlaue" Taktik ...

Am Ende hab ich es dann auch tatsächlich geschafft, kurz vor Weihnachten 1993 "Was Soll Das?" und die neue Kurzversion von "So Nicht" inklusive eigener Filmmusik fertig zu bringen. Aber nicht nur die Filme waren damals fertig - ich selber war's noch viel mehr und danach wollte ich lange Zeit nichts mehr wissen von der ganzen "Filmerei".

Die "glorreiche Erkenntnis" aus diesem Film war für mich jedenfalls folgende: Gestiegene Qualitätsanforderungen sind ja grundsätzlich gut und es ist echt toll wenn man ein Endprodukt hat mit dem man zufrieden sein kann. Aber das eigentliche GIFT bei der Sache heißt "ZEITDRUCK". Vor allem wenn es sich um eine Hobby-Produktion handelt.

Genau das hatte ich damals aber auch nicht mehr so recht "am Schirm". Die Tatsache dass das eigentlich nur ein reiner Hobby-Film ist, hab ich damals schon völlig "vergessen" oder "verdrängt".
Der Sinn und Zweck eines "Hobbys" wäre ja eigentlich "nicht wirklich", dass man sich damit in die Nähe eines Burn-outs bringt, sondern eher das Gegenteil davon. 

Ich musste danach sozusagen ganz dringend mal meine "Work-Life-Hobby Balance" in den Griff bekommen.
Das hab ich dann auch geschafft und seit dieser Zeit dauern Hobby-Produktionen von mir schon mal ein paar Jahre bis sie fertig werden.