Skurillo Tours 2 - Silvretta Muskelkater Safari
von 2012/2014/2017

 

Kurzbeschreibung:

Kurzfilm war gestern! Mit der innovativen Länge von 19,5 Minuten ist "Skurillo Tours 2" der erste Halblangfilm – eine ausgeklügelte Kombination zwischen langem Kurzfilm und kurzem Langfilm. Auf die Idee dazu hat mich meine Frau gebracht, als sie sagte: "Alter, jetzt mach aber mal Halblang mit Deiner Filmerei!".

Dieser Film ist es eine innovative Mischform aus Spielfilm, Gebirgsdoku und einem undefinierbaren dritten Element, das im Zuschauer das eigentümliche Gefühl eines "noch nie zuvor erlebten Deja-Vus" auslöst.  

Um die „Quote“ zu erhöhen hab ich in kurzen Szenen auch kleine Kinder und Tiere (Montafoner Yeti) eingebaut.

Mehr muss man dazu eigentlich nicht wissen - einfach anschauen:

 

Video (auf YouTube):

 

Hintergrundgelabber:

Kurze Vorwarnung: Dieser Text ist laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaang und wird (wenn überhaupt) nur Leute intressieren die den Film gesehen haben. Also, ich leg dann mal los:

Die Grundidee für den 2. Teil meiner "Skurillo Tours" Serie (siehe vorhergehendes Kapitel) hatte ich schon ein paar Jahre vor "Skurillo Tours" und zwar bei einer Wanderung in Tirol, bei der ich konditionell ziemlich mies beisammen war. Ich hab mich da mit meinen letzten Kräften den Berg hochgeschleppt und da überhohlen mich glatt zwei quitschfidele Wanderer, die sicher 20 Jahre älter waren wie ich, und das in einem Tempo als hätten sie irgend ein Wundermittel gegen die Schwerkraft geschluckt. Ich dachte mir daraufhin, wer wird mich jetzt wohl noch alles überholen, um mich total zu demotivieren? Kleine Kinder? Klosterschwestern? 

An dieses Erlebnis hab ich mich ein paar Jahre später sofort wieder erinnert, als mir die Idee zu meiner "Skurillo Tours" Serie gekommen ist. Das auszubauen, war schon die Grundidee für diese Folge. Kurioserweise ist mir damals auch sofort eingefallen, wie ich um das Dilemma herum komme, dass ich hierfür eigentlich jede Menge "Nebendarsteller" auf dem Berg gebraucht hätte.

Die Lösung war der alte "Stand-up Comedy" Stil, wo nur einer auf der Bühne steht und einen Dialog mit Leuten führt, die gar nicht vorhanden sind, in dem er seinen Text einfach nur so "in die Luft" spricht und alles so formuliert, dass sich das Publikum dazureimen kann, was seine "imaginären Gesprächspartner" jetzt wohl grad gesagt haben. In dem Moment, wo mir das eingefallen ist, hab ich mir aber auch ganz ordentlich an den Kopf gegriffen und mich gefragt, wieso mir diese Idee mit dem "in die Luft reden" nicht schon Jahre bzw. Jahrzehnte früher gekommen ist. Denn auf die Art hätte hätte ich mich bei unseren früheren Filmen aus den 90ern schon aus so manchem "Schauspielermangel-Dilemma" rausschwindeln können.

Die Dreharbeiten zu "Skurillo Tours 2" entwickelten sich zum genauen Gegenteil von "Skurillo Tours 1" denn während beim 1. Teil noch alles ziemlich glatt lief und vergleichsweise schnell ging, hatte ich beim 2. Teil oft mal das Gefühl, das Video bring ich in 100 Jahren nicht fertig, weil mir ständig neue Dinge einfielen, die ich daran noch ändern und hinzufügen "muss".

Das fing schon am ersten Drehtag an, wo ich mit der Tafermunt-Seilbahn in Partenen (Vorarlberg Silvretta Montafon) zur Bergstation rauf gefahren bin und allen Ernstes schon die ersten Szenen drehen wollte, ohne dass ich die Gegend hier je "live" gesehen habe. Ich hab mir diesen Drehort nur am "grünen Tisch" bei "Google Earth" raus gesucht, weil er von der Länge der Wanderung und Höhe der Seilbahn her ideal zu meinem Drehbuch passte und ich zumindest wusste, dass es in der Silvretta Gebiet sehr schön ist. Doch als ich da am 20. August 2012 oben aus der Seilbahn ausgestiegen bin, sah gleich mal alles völlig anders aus wie bei GoogleEarth und kaum hatte ich nach langer, verwirrter Suche den ersten passenden Drehort gefunden, hat sich auch schon die Sonne für diesen Tag "verabschiedet" und damit war dann klar, dass ich den Tag nur noch als "Location Casting Wandertag" betrachten kann.

Danach bin ich halt die gesamte "Filmwanderung" einmal abgelaufen, aber weil ich schon so spät gestartet bin, wurde es dann gegen Ende stockdunkel, als ich wieder bei meinem Auto in Partenen angekommen bin. Und als hätte das nicht schon gereicht, bin ich auch noch in ein "kleines Abendgewitter rein gelaufen". Als ich dann endlich unten war, war ich nur noch froh diese Wanderung "überlebt" zu haben, womit ich zumindest mein "Minimalziel" für diesen Tag erreicht hatte.

2012 09 08 wasser kFür meinen zweiten Drehtag am 8. September 2012 fühlte ich mich danach "bestens vorbereitet", aber als ich an dem Tag dann gegen Mittag bei der Seilbahn Bergstation stand, musste ich gleich mal feststellen, dass ich alle Drehorte, die ich mir 3 Wochen vorher ausgesucht hatte "schmeißen" kann, weil ich dort nicht bedacht habe, dass die Sonne zu dieser Jahreszeit so tief steht, dass man bei Personenaufnahmen extreme Schatten im Gesicht hat, wenn man in eine andere Richtung als "Süden bis Süd/Westen" blickt. Somit war klar, dass mir an dem Tag quasi die Himmelsrichtung die Drehorte vorgeben wird und nicht mein "ausgeklügelter Drehplan".

Ansonsten war ich an dem Tag aber ziemlich gut drauf und hab die meisten Spielfilmszenen schneller hin bekommen, als ich es erwartet hätte. Am Gipfel ist mir dann aber dennoch die Zeit ausgegangen, denn ich bin - wie immer - absichtlich recht spät auf den Berg rauf gegangen um bei meiner "Rumfilmerei" möglichst alleine zu sein. Ich hab's gerade noch geschafft meine "Klosterschwestern-Szene" zu drehen, aber dann musste ich um 17:45 Uhr wieder beginnen, ins Tal runter zu "hirschen", um nicht schon wieder ins Dunkle zu kommen. Etwas später an dem Abend hab ich mein Auto dann übrigens mit der Taschenlampe gesucht.

2012 09 08 schatten k

In meiner Huddelei am Gipfel hab ich bei dieser Klosterschwesternszene einen Riesen "Bock" geschossen. Man sieht's am Screenshot rechts. Durch die schon extrem tief stehende Sonne, hatte ich hier die ganze Zeit den Schatten von Kamera und Mikrofon auf meinem T-Shirt.

Nach dieser Wanderung dachte ich damals tatsächlich, dass ich jetzt die wichtigsten Szenen im Kasten hätte und dass ich es mir ersparen kann, diese anstrengende Versalspitz-Wanderung auch noch ein drittes Mal zu machen. Die noch fehlenden Szenen könnte ich ja "irgendwo" drehen, wo man nicht so weit laufen muss. Was für eine "Schnapsidee"!

Meine Wahl fiel hier auf den gegenüberliegenden Berg in Partenen, auf den die Vermunt-Seilbahn fährt. Denn ich dachte mir, da sieht's von der Landschaft und Vegetation her eh ganz ähnlich aus. So bin ich dann am 16. September 2012 dort rauf "seilgebahnfahren" und hab auf einer gemütlichen "Warmduscher-Wanderung" mit nur 300 Höhenmetern auf 3 km Länge einen Großteil der Szenen "nachgedreht", die mir noch fehlten. Letztendlich war das aber alles für die Katz, denn 2014 hab ich dann alle diese "nicht am Originalschauplatz gedrehten Szenen wieder aus dem Video raus geschmissen. Die einzige Szene, die von diesem Tag im endgültigen Video noch "überlebt" hat, sind ganze 3 Sekunden auf denen die Tafermunt-Seilbahn aus der Vogelperspektive zu sehen ist. Das ist eine Aufnahme mit starkem Zoom von der anderen Seite des Berges aus. Ein Drehtag Aufwand für 3 Sekunden Film ... ja ... läuft!

2012 09 23 fies kApropos "nicht am Originalschauplatz gedreht": 3 Tage später - am 23. September 2012 kam's diesbezüglich noch viel krasser. Da stand der Dreh der "Traumsequenz" auf dem Programm, bei dem meine Frau Lilly mitspielt (einmal live und einmal als "Telefon-Tonbandstimme"). Wir haben das mit einem Familienausflug nach Sonntag-Sein im Großwalsertal verknüpft und dort gedreht, obwohl die Vegetation und die Berge da oben doch reichlich anders aussehen, wie in der Silvretta. Für die "Traumsequenz" ging das ja noch (und der Teil ist im endgültigen Film auch noch drin) aber wir haben hier unsinnigerweise auch die Szene davor und danach plus die Schlussszene des Filmes gedreht und das passte überhaupt nicht.

3 Tage später hab ich dann daheim mit meinen Töchtern Jenny und Julia die kurze Szene gedreht, in der sie in meine Wanderkarte rein malen. An dieser Szene erkennt man am besten wie alt manche Aufnahmen aus dem Video schon sind, denn zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Videos - im September 2017 - waren die beiden natürlich schon 5 Jahre älter und wesentlich größer.

Anfang Oktober 2012 hab ich dann den ersten Rohschnitt des Videos fertiggestellt. Der hatte meiner Meinung nach ein paar sehr witzige Szenen drin, aber leider auch vieles was mir absolut nicht gefallen hat - vor allem die vielen an komplett falschen Orten gedrehten Szenen, sowie die Anfangs- und die Schlussszene. Damit war klar - hier muss ich im nächsten Sommer noch mal ran, denn der Sommer 2012 war inzwischen um.

2013 hatte ich dann allerdings gerade mal genug Freizeit, um mein Skurillo Tours 1 Video inklusive Filmmusik fertig zu machen. Die Nachdrehs für Skurillo Tours 2 hab ich dann noch ein Jahr -  auf Sommer 2014 verschoben. 

Der begann schon mal damit, dass ich mir beim "Hochrisikosport" (=Gartenarbeit) eine Knieverletzung geholt habe, die im Juni 2014 operiert werden musste und erst im September 2014 war ich dann "so weit wiederhergestellt", dass ich die Nachdrehs angehen konnte. Für die Aufnahmen war diese Verzögerung allerdings sogar ein Vorteil, denn gerade im Herbst ist die Vegetation in der Silvretta Gegend am schönsten, weil dort vieles so richtig schön rötlich verfärbt. So hat mir meine Knie-Verletzung wenigstens zu farblich schöneren Aufnahmen in diesem Video verholfen.

In der Zwischenzeit sind mir auch einige neue Ideen für das Video gekommen, mit denen ich die schwächeren Szenen ersetzen konnte - vor allem die "Frischeverlust-Szene" am Gipfel und der "Yeti-Dialog" gegen Ende des Videos.

Am 18. September 2014 - ziemlich genau 2 Jahre nach meinem letzten Dreh auf der Versalspitze - bin ich dann dort wieder rauf und prompt wurde dieser erste Drehtag 2014 wieder so ein "Pleiten, Pech & Pannentag" wie der erste Drehtag 2012, am selben Ort.

Das einzige was an dem Tag geklappt hat, war der Neudreh meiner Sätze bei der Seilbahn-Bergstation. Den musste ich machen, weil ich das Ziel meiner Filmwanderung von "Partenen" auf "Kopssee/Zeinisbachsee" geändert habe, weil es dort einfach landschaftlich schöner ist. Der zweite "Neudrehgrund" war, weil ich vor 2 Jahren an der Stelle bereits ein total verschwitztes T-Shirt hatte, obwohl ich laut Filmhandlung dort noch gar nicht losgelaufen bin. Mit dem hellblauen T-Shirt, das ich in diesem Video an hatte, hab ich sowieso total daneben gegriffen, denn das war ein ständiges Problem, dass man da genau sieht, wie verschwitzt (oder eben nicht) ich bin und so musste ich ständig aufpassen, dass ich bis zum Gipfel hin immer verschwitzter ausgeschaut habe, obwohl ich die einzelnen Szenen nicht in der richtigen Reihenfolge und nicht am selben Tag gedreht habe.

2014 09 18 schwaben kDie nächste "Nachdrehszene" an dem Tag hätte ich dann erst am Gipfel gehabt. Den sieht man bei dieser Wanderung schon ungefähr eine Stunde, vor man dort ankommt, und daher hab ich schon aus der Ferne gesehen, dass dort jede Menge Leute oben sind, die ich natürlich bei meinen Dreharbeiten ganz und gar nicht brauchen konnte. Normalerweise könnte man ja damit rechnen, dass so spät am Nachmittag kaum jemand mehr als ungefähr eine halbe Stunde dort oben bleibt, aber nicht so diese "netten Wanderkollegen".

Ich sah sie die ganze Zeit nervös am Gipfel rumhirschen, als würden sie dort auf eine Marienerscheinung warten und ich dachte mir immer nur: "Haut ab! Haut endlich ab!" Doch die schienen da oben übernachten zu wollen. Als ich dem Gipfel schon sehr nahe war, hab ich halt eine "Jausenpause" eingelegt und die wurde immer länger und noch länger. Nach ungefähr einer Stunde warten, verabschiedete sich dann aber die Sonne und es sah so aus, als ob langsam ein Gewitter aufzieht. Das ist offensichtlich auch den "Wanderkollegen" nicht entgangen und dann endlich zogen sie ab (siehe Bild oben). Als sie an mir vorbei gingen, hörte ich sie untereinander diskutieren: "Du glaubsch, des hat sich jetzt rentiert?" "Ah neu, I moin ned!".

Schwaben! Ich hätte am liebsten eine Bombe in Richtung Stuttgart abgefeuert, aber es half nichts. Ich musste ohne zu drehen weiter ziehen, denn das Wetter wurde dann viel zu schlecht und ich wollte mich da oben jetzt auch nicht grad "als "Blitzableiter grillen lassen". Wie schon 2 Jahre vorher, beendete ich meine mittlerweile dritte Versalpitz-Wanderung mit einem hastigen "Location Casting" indem ich im vorbeihirschen auch noch die Gegend um den Kopssee und Zeinisbachsee herum nach möglichen Drehorten für's nächte Mal abgesucht habe.

Nach diesem verkorksten Drehtag folgte dann eine lange Schlechtwetterphase und ich sah auch den Sommer 2014 schon "an mir vorbeirinnen". Doch dann war überraschenderweise für den 29. September 2014 wunderbares Sonnenwetter, ohne jede Gewittergefahr angekündigt. Weil ich wusste, das könnte jetzt der letzte mögliche Drehtag für diesen Sommer sein, hab ich mich daraufhin fast 2 Tage lang so akribisch auf den kommenden Drehtag vorbereitet wie vielleicht noch nie zuvor. Am Ende hatte ich einen fast minuten-genauen Drehplan, bei dem fest stand, dass ich an dem Tag von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr abends 14 Stunden lang komplett "unter Strom sehen werde".

Zu meiner großen Überraschung hat an diesem 4. Versalpitz Drehtag, dann aber fast alles wunderbar funktioniert und ich konnte es selber kaum glauben, dass ich zeitlich fast immer "im Plan" lag und dass ich an diesem Tag auch ein unheimliches Glück mit den "Wanderkollegen" hatte, die immer grad dort waren wo ich grad NICHT am drehen war. Ein paar "kleinere Böcke" hab ich natürlich dennoch geschossen. Wie bei meiner neuen Schlussszene, wo ich "Zenissee" statt "Zeinisbachsee" gesagt habe. Wäre jetzt gelogen zu behaupten, dass das ein Versprecher war. Ich dachte nämlich 2 Jahre später immer noch, dass der See wirklich so heißt, bis ich beim Lesen einer Silvretta-Wanderkarte mal meine Brille auf hatte.

2014 09 29 smartphone kDen kuriosesten "Bock" hab ich an dem Drehtag geschossen, als ich alle meine Szenen aus der "Traumsequenz" am Originalschauplatz nachdrehen wollte. Ich war da grad an der Szene dran, wo mir die Anrufbeantworterstimme der Bergrettung mitteilt, dass man sie nur noch über eine App am Smartphone kontaktieren kann. Ich hab da noch brav meinen Satz "Ich hab kein Smartphone!" gesagt und in dem Moment fällt mir erst auf, was ich da eigentlich grad in der Hand halte - ein SMARTPHONE!

Ja klar, 2012 hatte ich noch keines und beim damaligen Dreh hatte ich noch mein altes Nokia Handy in der Hand, doch in der Zwischenzeit bin auch ich auf Smartphone umgestiegen und diesmal hätte ich wohl dran denken müssen, mein altes Handy als Filmrequisite mitzunehmen. Hab ich aber nicht - trotz "akribischer Planung". War aber letztendlich nicht so schlimm, denn eigentlich passt es im Film eh besser, wenn die Landschaft in der gesamten Traumsequenz etwas anders ausschaut. In Summe war dieser Drehtag eigentlich der produktivste von allen und als ich dann am Abend erschöpft heimgefahren bin, war ich froh nun endlich ALLE Szenen im Kasten zu haben und endlich meine DEFINITIV LETZTE Filmdrehwanderung in der Silvretta hinter mir zu haben.

4 Tage später, 9 Uhr: Ich breche zu meiner ALLER LETZTEN Filmdrehwanderung in die Silvretta auf (!).

"Pingeligerweise" hab ich in den Tagen davor doch noch ein paar kleine Szenen im Video gefunden, mit denen ich immer noch nicht zufrieden war. Die Anfangsszene, ein paar kleine "Füllerszenen" wo ich nur am angestrengt Laufen bin und die "Arztgespäch-Szene". Die ersten beiden Drehs haben wunderbar geklappt, aber für das "Arztgespräch" hab ich 2/3tel des Tages und 3 Anläufe gebraucht bis ich das im Kasten hatte. Als ich das erste Mal bei der Bank angekommen bin, wo ich die Szene 2012 gedreht habe, war das Problem, dass die tief stehende Sonne durch die Bäume so ungünstige Schatten geworfen hat, dass ich nirgends drehen konnte. Aber da es ein "halbbewölkter" Tag war, hab ich mir damit beholfen, dass ich beschlossen habe, die Szene dann am Rückweg zu drehen und jetzt erst mal weiter rauf zu laufen.

2014 10 03 baenkle k2 Stunden später war ich dann wieder dort und kaum setze ich mich hin, um meine Kamera auszupacken, höre ich auch schon von oben einen "Wanderkollegen" daher kommen. Ich hab dann genau das gemacht, was ich in der Filmszene auch mache. Ich hab so getan, als ob ich "einfach nur so rumsitze" und gehofft, dass der "Kollege" einfach nur lautlos an mir vorüberzieht. Und genau wie im Film hat er das natürlich NICHT gemacht. "Ei, des isch a guuude Idee!" war sein erster Satz, vor er sich gemütlich neben mich auf die Bank gesetzt hat.

Ich dachte mir nur "Schon wieder ein Schwabe. Und wieder einer der verhindern will, dass mein Film jemals fertig wird!"  Ich hab dann darauf verzichtet, mich mit ihm über seine letzte Kehrwoche zu unterhalten und beschlossen, dass ich jetzt halt wieder eine Zeit lang rauf und dann wieder runter wandere, bis er weg ist. Am Weg rauf sind mir dann noch mehr ziemlich erschöpft wirkende Schwaben entgegen gekommen und da wusste ich, ich kann mir jetzt wieder mal richtig vieeeel Zeit lassen, denn da unten gibt's gleich ein ziemliches Gedränge - auf dem "Bänkle".

Ich bin dann erst nach rund 1,5 Stunden wieder zurück gekommen und dann hatte ich dort endlich "schwabenfreie Zone" und ich konnte auch diesen Dreh noch fertigstellen.

Die letzte kurze Aufnahme für den Film - die Großaufnahmen vom "Yeti" - hab ich am Tag darauf daheim gedreht, denn dazu brauchte ich nur einen blauen Himmel. Diesen "Montafoner Yeti" hab ich mir mit einem Affenkostüm zusammengebastelt, bei dem ich die Haare leicht weiß eingesprüht habe und die restliche Farbveränderung - die violett-blaue Haut - hab ich später mit einem Farbfilter im Schnitt erreicht. Richtigen Spaß hat mir am Tag darauf dann die "Nachvertonung" des Yetis gemacht. Ich musste vor lauter Lachen immer wieder unterbrechen, weil ich mir ständig vorgestellt habe, wie das wohl wäre, wenn da tatsächlich mal bei einer meiner Wanderungen plötzlich so ein "Montafoner Yeti" vor mir steht und sich ganz gemütlich mit mir unterhalten will, und das mit so einem leicht skandinavisch klingenden, unverständliche Gebrabble. Ganz ähnlich war es 2 Jahre vorher, als ich auf die selbe Art die ganzen anderen "immaginären Leute", die mit mir reden, nachvertont habe. Am Ende hab ich dann noch einen Phaser/Flanger-Soundeffekt auf diese "Brabbelstimmen" drauf gelegt und umso skurriler hat das Ganze dann im Video geklungen.

Am 5. Oktober 2014 hatte ich mein "Skurillo Tours 2" Video (wieder) im Rohschnitt fix und fertig. Diesmal gefiel mir alles bestens und es fehlte "nur" noch die Filmmusik. 

Wieso ich danach aber volle 2,6 Jahre gebraucht habe, bis ich mit der Arbeit daran endlich angefangen habe, kann ich eigentlich nicht wirklich erklären, weil mir bis heute keine passende Umschreibung für "keinen Bock gehabt" eingefallen ist ...

Im Juli 2017 hab ich mich dann aber selber gewundert, als ich mich dabei ertappt habe, wie ich plötzlich doch an der Produktion dieses Filmsoundtrack Songs dran war (siehe meine "Skurillo Tunes" Musik-Seite). Am 9. August 2017 hatte ich das Video dann endlich, wirklich, tatsächlich und absolut ENDGÜLTIG FERTIG!

Danach hab ich gleich meine Homepage als nächstes OPFER für eine komplette Rundumerneuerung entdeckt und als ich diese dann auch fertig hatte, hab ich das Video am 16. September 2017 dann veröffentlicht (... nachdem ich es einen Tag vorher doch nochmal nachgeschnitten habe ...).

Das alles "nur" 5,5 Jahre nachdem ich mit dem Drehbuch zu dem Video angefangen habe. So schnell kann's gehen ...

 

Und zuguterletzt - für alle die's bis hier her geschafft haben und noch wach sind - ein Ausblick auf die weiteren Zukunft meiner Skurillo Tours Serie und eine exakte Antwort auf die Frage, wann's denn die nächste Folge geben wird: 

Schau ma mal!