Ein Fall für Interfool (1990)
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Das "Wichtigste" in Kürze:

Das war unser 1. "langer" Interfool Film (für den wir uns nicht im Nachhinein geschämt haben).

Dreharbeiten: Februar bis August 1990

Premiere: 23. August 1990

Schauspieler:
George Wolf, Joachim Mayer, Stefan Bickel, Harald Schnetzer, Dietmar Rohrer, Hannes Riedmann, Caroline Prenn, Katarina Furtenbach, Gert Markowski, Thomas Mitterlechner, Claudia Tschanett, Timo Bereuter

Drehbuch, Produktion, Regie und Schnitt: George Wolf (Nach einer Handlung von: George Wolf, Joachim Mayer und Stefan Bickel)

Länge: 41 Minuten (Film) plus 36 Minuten Müllband (Outtakes)

Gedreht und geschnitten auf SVHS (in 4:3 PAL 575i)

Musik: Toto und Chicago (unlizenziert. Und genau DAS ist der Hauptgrund, wieso es diesen Film heute nicht irgendwo online gibt)

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Hintergrundgelabber:

Ende 1989 war meine "Playback-Musikvideo-verseuchte" Zeit (siehe vorhergehendes Kapitel) schon langsam am Abklingen und vor allem das recht witzige Müllband unserer alten 1986er-Filme hat mich und die 4 Jungs unserer "1986er-Filmtruppe" (Stefan Bickel, Harald Schnetzer, Joachim Mayer und Dietmar Rohrer) motiviert, wieder mal einen langen Film mit durchgehender Handlung zu machen. Diesmal war unser Anspruch aber einen "vorzeigbaren" Film zu machen, der uns nicht "2 Wochen später" schon wieder peinlich ist.

Inzwischen hatten wir auch einen brauchbaren Namen für unsere "fiktive Filmfirma": INTERFOOL. Und das passte aufgrund seiner (bewussten) Ähnlichkeit zu "Interpool" auch wunderbar zu unserem neuen Film, der eine Kriminalfilm-Parodie sein sollte. Der Titel war somit auch schnell gefunden: "Ein Fall für Interfool".

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Lernfähig waren wir zu der Zeit tatsächlich, denn schon beim Drehbuchschreiben haben wir diesmal alles richtig gemacht. Zuerst kam ein "Brainstorming" über die grobe Handlung des Filmes in einem "Meeting" zwischen Stefan, Joachim und mir und als wir die Handlung und ein paar Gags in den Grundzügen fertig hatten, machte ich mich ein paar Wochen lang an den Abenden und Wochenenden ans "Finalising" und arbeitete die Dialoge im Detail aus. Und erstmals hatte ich von Beginn an auch einen Drehplan, der mehr als einen Tag in die Zukunft reichte.

Gegenüber unseren ersten Filmen von 1986 war "Ein Fall für Interfool" für uns ein Quantensprung nach oben. Es war der erste Film den wir annähernd so drehen konnten, wie es im Drehbuch stand, bzw. der erste bei dem wir überhaupt ein (ernstzunehmendes) Drehbuch hatten. Und erst bei diesem Film fingen wir damit an, Szenen, die nicht gut gespielt wurden, so lange zu drehen, bis sie wirklich passten. Während wir früher meistens schon dann zufrieden waren, wenn die jeweiligen "Schauspieler" es geschafft haben, ihren Text nur irgendwie sinngemäß halbwegs so ähnlich wie (mündlich vor Ort) ausgemacht, rüber zu bringen, ohne mehr als 7 Mal dabei zu stottern oder zu rülpsen.

Aber auch wenn wir von unserer "neuen Professionalität" damals sehr angetan waren - man findet in diesem Film schon ziemlich viele "Regiefehler-Gags" die alle nicht geplant waren. Wenn ich den Film heute ansehe, dann lache ich selber genau an diesen Stellen, wo ich irgendwelche unbeabsichtigten Fehler entdecke, aber damals hab ich es GEHASST, wenn jemand im Publikum genau das gemacht hat. Denn damals wollte ich, dass die Leute an den RICHTIGEN Stellen lachen. Dort wo ich die ABSICHTLICHEN Gags hin geplant hatte. Und nur wenn jemand an den RICHTIGEN Stellen gelacht hat, war ich mit ihm/ihr als Filmzuseher auch zufrieden!

Hätte ich damals nicht schon froh sein müssen, dass überhaupt irgendwer unsere Filme anschauen will, dann hätte ich zu der Zeit sicher ein PUBLIKUMS CASTING eingeführt, wo jeder zunächst mal beweisen muss, dass er/sie an den RICHTIGEN Stellen lacht und nur dann hätte ich ihn/sie bei den Filmvorführungen zugelassen.

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Im Vergleich zu unseren späteren Filmen, ist "Ein Fall für Interfool" aber immer noch ein ziemlicher "Trash Movie" geworden, dem man sofort ansieht, dass es eine "No Budget Produktion" ist. Denn bei aller Konzentration auf das Drehbuch und die Schauspielerei, haben wir damals die Auswahl der Drehorte, Kulissen und Requisiten überhaupt nicht ernst genommen. Szenen die eigentlich in Atomkraftwerken, Arztpraxen oder Operationssälen spielen hätten sollen, haben wir einfach nur bei mir daheim und im Büro gedreht. Wir haben diese krass falschen Drehorte einfach als "zusätzlichen Gag" definiert und fedig. Im Nachhinein ist das aber tatsächlich etwas das den Film für mich irgendwie "kultig" macht.

Heute existiert übrigens kein einziger der damaligen Drehorte noch ... Zufall?


Nächstes Kapitel: Stroganoff - Der Fluch