Räusper Räuper (1996-2001)

Film Raeusper 300  Logo rausper

Das "Wichtigste" in Kürze:

Das war der 5. und letzte "lange" Interfool Film. (Wobei "lange" hier auch wieder relativ ist)

Dreharbeiten: 28. Dezember 1996 bis 28. Dezember 2000

Premiere: 6. April 2001

Schauspieler: George Wolf, Bernhard Linder, Lilly Romano (heute: Lupus bzw. Wolf), Christoph Novacek, Wolfgang Novacek, Dietmar Rohrer, Sabine Machl, Hannes Riedmann, Olaf Wehinger und Olli Rum

Drehbuch, Produktion, Regie, Schnitt, Musik: George Wolf

Länge des Filmes: 37 Minuten plus 33 Minuten Müllband (Outtakes)

Gedreht auf DV-Video PAL 575i in "Pseudo 16:9" (=4:3 mit schwarzen Balken oben und unten)

Ausschnitt (Video):


Hintergrundgelabber:

Nach meinem extremen Filmjahr 1993 und der Fertigstellung von "Was soll das?" (siehe vorhergehendes Kapitel) war ich derart "filmübersättigt", dass ich lange Zeit fast gar nichts mehr in diesem Bereich gemacht habe. Nur einzelne, kleine Drehbuchszenen hab ich zwischendurch geschrieben, wenn mir was witziges eingefallen ist.

Den Großteil des Drehbuches von "Räusper Räusper" hatte ich seit 1995 schon fertig. Es sollte wieder ein Episodenfilm werde, wie die letzten beiden Filme. Aber halt für mich so quasi ein "Wellness-Film", den ich über einen längeren Zeitraum so richtig schön stressfrei drehen kann. Und dieser Zeitraum wurde auch länger, vieeeeeel länger - 7,5 Jahre waren es am Ende!

Irgendwann 1995 fasste ich mit 2 Filmkollegen von früher (Tömi und Hannes) den Entschluss, aktiv nach einer "Comedyfilmtruppe" zu suchen und die ähnlich wie einen Verein aufzuziehen. Grundsätzlich war diese Idee ja nicht verkehrt, denn wir lebten in Vorarlberg, das für seine "Vereinsmeierei" bekannt war. Wenn 3 Vorarlberger länger als eine Stunde irgendwo zusammen stehen, haben sie am Ende im Normalfall einen neuen Verein gegründet. Gefühlt ist jeder Vorarlberger in mindestens 7 Vereinen und es gibt hier mehr Vereine als Schusswaffen in den USA. Aber dass ausgerechnet ICH notorischer Eigenbrötler und "Teamwork-Spastiker" etwas Vereinsartiges auf die Füße stellen wollte, dieser Gedanke war eigentlich dermaßen absurd, dass ich mir heute noch an den Kopf greife, dass ich das ernsthaft mal vor hatte.

Entsprechend "potschat" hab ich mich damals auch angestellt. Die erste Aktion war ein (sehr kleines) Kleininserat in einer kleinen Vorarlberger Gratiszeitung. "Hobbyfilmer suchen Schauspieler ... etc." alles stand da drin, doch zum angegebenen Treffpunkt erschien dann NIEMAND. Wäre aber auch schwierig gewesen, denn erstens konnten es nur die Leute lesen, die eine Lupe bei der Hand hatten, und zweitens hab ich vergessen die Uhrzeit des Treffpunktes anzuführen. Kein wirklich "unwesentliches" Detail.

raeusper inserat

Ein Jahr später - irgendwann 1996 - hab ich's dann aber mal so "richtig krachen lassen" indem ich 2 größere, grafisch gestaltete Inserate in der selben kleinen Gratis-Zeitung aufgegeben habe, die mich zusammen 4200,- Schilling (nicht Euro, aber dennoch teuer) gekostet haben. Der "enorme Rücklauf" auf diese "teuersten Promotion Aktion in der Geschichte von Interfool" war gerade mal EIN potentieller Schauspieler. Und das war ein 16-jähriger BORG-Schüler. Dabei hab ich mir zu der Zeit vorgenommen, dass mein nächster Film etwas "erwachsener" werden sollte als die bisherigen. D.h. ich wollte auf falsch Bärte, Schnäuze und Stimmen, die irgendwie "leicht kindisch" klingen, künftig verzichten - immerhin war ich zu dem Zeitpunkt bereits 28 und mir wäre nicht im Traum eingefallen, mit so jungen Leuten Filme zu drehen und schon gar nicht mit Jungs!

Aber zumindest nett und engagiert war unser "junger Freund" ja schon und und er überredete mich dazu, ein zweites Kennenlerntreffen zu machen, zu dem er "jede Menge Leute aus seiner großen BORG-Schauspieltruppe" mitbringen wollte. Da wären auch einige "nette Damen" dabei - wie er es ausdrückte.

Irgendwie muss er wohl mitbekommen haben, dass er mich mit diesem Argument überzeugen konnte und tatsächlich sah ich vor meinem "geistigen Auge" die Filmszene auch schon vor mir. Mit hübschen "Damen" als "optischer Aufputz" für den Film und den Jungs in diesem Alter, die alle brav HINTER der Kamera stehen bleiben und zwar in einem möglichst großen Abstand, wo sie möglichst wenig Schaden anrichten können.

Kurz darauf kam es dann zu diesem "zweiten großen Interfool Kennenlerntreffen 1996". Drei seiner "Damen" sind hier erschienen und die waren ... naja ... "nur jung" - um's mal so auszudrücken. Ich zeigte pflichtbewusst allen "Was soll das?" und während dem Film haben alle wild durcheinander schwätzt und geschnattert, als wären sie irgendwo in einer Jugenddisco und einer hätte gerade bemerkt, dass bald die Himbeer-Limonade ausgeht. Ich dachte, der Film interessiert hier sowieso keine Sau, also frag ich gleich nach dem Abspann mal ganz direkt, ob überhaupt jemand mitspielen will, dann sagen alle "NEIN" und ich bin sie wieder los.

Eine halbe Stunde später: Ich sitze einigermaßen perplex am selben Sessel, weil auf meine Frage nur so Antworten kamen wie: "Ja klar wollen wir mitspielen, sonst wären wir ja nicht hier, oder?" so auf die Art "Was fragt denn der Opa so blöd?" Ich hab mir damals geschworen, vor ich mit DER Truppe was drehe, fresse ich mein Drehbuch mit Senf und Ketchup!

Woher ich damals meinen unrealistischen Optimismus nahm, weiß ich nicht mehr, aber in den Tagen, die vor diesem "Schülertreff" lagen, hab ich extra die Schlussszene meines Filmes (die ich "Videogemüseladen" genannt habe) auf 2 weibliche Haupt-Nebendarstellerinnen umgeschrieben, die keine allzu schweren Texte hatten, aber hauptsächlich "hinreißend aussehen" sollten, damit die Szene "wirkt". Dabei hat unser "junger Freund" mit keinem Wort erwähnt, dass seine Damen "hübsch" wären. Er nannte sie "nett". Wieso ich damals "nett" mit "hübsch" übersetzt habe ist mir heute noch ein Rätsel.

Mein alter Film-Kumpan Bernhard war zu dieser Zeit, um Weihnachten 1996 herum, auch grad in Vorarlberg. Ihn hatte ich sowieso für die Hauptrolle in diesem Sketch vorgesehen. Ich hab keine Ahnung, wo der unverständliche Druck her kam, aber ich sah mich hier plötzlich voll in der Bredouille, dass wir diesen Videogemüseladen-Sketch UNBEDINGT in den Tagen vor Silvester 1996 drehen MÜSSEN!

In Folge hab ich etwas gemacht, was ich mir in diesen Jahren schon öfters geschworen habe, nie mehr wieder zu tun: Ich hab eine gute alte Bekannte angerufen, die zwar sehr gut ausschaut, aber extrem unverlässlich ist. Ich hab sie gefragt, ob sie uns diese (bzw. beide) Haupt-Nebenrollen spielt und wie erwartet hat sie sofort zugesagt, aber dass das bei ihr nur soviel heißt wie "Schönes Wetter haben wir heute, gell?" war mir eh klar.

Als ich am nächsten Morgen dann aufgestanden bin, wusste ich eh schon was mich gleich erwartet, wenn ich jetzt den Telefonhörer in die Hand nehme, um die Dame an unseren vereinbarten Drehtermin zu erinnern. Schnitt! Vorspulen! 5 Stunden später: Mir blutet das Herz, wie ich hinter der Kamera ansehen muss, wie ein 16-jähriger BORG-Schüler mit Fliegerkappte, die Rolle spielt, die ich eigentlich als "optischen weiblichen Aufputz des Filmes" geplant hatte. Und in der zweiten Haupt-Nebenrolle: einer seiner Klassenkammeraden (16).

raeusper videogemuse kl

Mein Drehbuch hat übrigens scheußlich geschmeckt - trotz Senf und Ketchup...

Unerwarteterweise hatten wir's beim Drehen dieser Szene dann noch recht witzig, aber ich dachte danach dennoch 3 Jahre lang, dass ich die Aufnahmen sowieso nicht brauchen kann und dass ich's halt irgendwann mit anderen Leuten neu drehen werde. Doch als ich die Aufnahmen dann 1999 wieder ausgegraben und angeschaut habe, hab ich mich schief gelacht darüber. Kollege Bernhard war in der Rolle des schleimigen Verkäufers ein Brüller und die zwei (damals) 16-jährigen Jungs mit ihren skurrilen Kostümen wirkten derart "wirr", dass das ganze schon fast "kultig" rüber kam und eigentlich genau das war, was zum ohnehin reichlich schrägen Texte in der Szene wunderbar gepasst hat. Ich hab dann noch eine kurze Szene dazu gedreht, ein paar Bild- und Toneffekte hinzugefügt und plötzlich fand ich diese 1996er-Szene und die Auswahl der "Schauspieler" absolut bestens und hab sie dann doch für den fertigen Film verwendet.

Wieder zurück - April 1997 - der nächste "große Interfool Schauspieler Kennenlerntreff": 15 Stühle hatte ich parat, auf 3 davon saß jemand (inklusive mir). Diesmal hatte mir eine andere "unverlässlich hübsche" ehemalige Mitspielerin eine "Top-Schauspielerin" (wie sie es ausdrückte) vermittelt, die angeblich auch noch über einen riesigen Bekanntenkreis von Leuten verfügen sollte, die alle Riesig an Filmen wie meinen interessiert wären. Einige davon wollte sie gleich zu diesem Kennenlerntreffen mitbringen.

Wie gesagt - wir saßen an dem Abend dann zu DRITT dort (worüber ich mich Riesig freute) und vereinbarten am Ende, ein paar Tage später einen Interview-Sketch zu drehen.

Bei diesem Kennenlerntreff und dem anschließenden Dreh ebenfalls mit dabei war ein VORARLBERGER, der der erste lebende Mensch war, der über meine damals noch ganz neue Interfool-Homepage (im noch relativ neuen "Internet", das es übrigens immer noch gibt) auf uns gestoßen ist. Dort hatte ich zu der Zeit eine "Online-Casting" Seite.

Unsere neue "Top-Schauspielerin" hat von dem Moment an, wo sie beim Kennenlerntreff durch die Türe rein kam, bis zu Beginn dieses Drehtages quasi "in einem durchgequasselt". Schon den Termin zu vereinbaren war schwierig, weil ich bei ihr gar nicht so leicht zu Wort gekommen bin. Doch in dem Moment wo wir zu Drehen begonnen haben, wurde sie plötzlich so nervös, als würde da keine Kamera vor ihr stehen, sondern eine größtenteils bereits entschärfte Atombombe, und sie hat sich nur noch versprochen und verhaspelt. Den "Gnadenschuss" hat diesem Drehtag dann ihr Filmpartner gegeben - unser "Online-Casting-Mensch" - denn der stand mit dem Thema "Hochdeutsch" auf Kriegsfuß und ihn musste ich immer wieder daran erinnern, dass wir hier nicht für den "Bregenzerwälder Käsknöpfleball" drehen. Sein Akzent war derart stark, der hätte nur kurz mal Husten oder Rülpsen müssen und jeder Taube hätte sofort aus 7,5 Kilometern Entfernung, gegen den Wind, raus gehört: "Ah, ein Vorarlberger!"

Also wieder mal ein Drehtag für die Fische.

raeusper yeti2 kl

4 Monate später, bei einem Wien Besuch von mir, haben wir diese Szene dann aber "in den Kasten bekommen". Diesmal mit "Kollege Bernhard" und seiner damaligen Freundin Sabine Marchl. Dieser Dreh war "ein Träumchen" und die beiden haben die Szene wunderbar hin bekommen. Danach passierte aber filmmäßig wieder volle 2 Jahre lang gar nichts mehr.

Anfang 1999 lernte ich dann in Wien eine "aufgeweckte Oberösterreicherin" kennen, mit der ich anfänglich eigentlich gaaaanz was anderes vor hatte als Filme zu drehen, aber nachdem "unser erstes Aufeinandertreffen jetzt nicht grad so der Hammer war" (und ich zitiere hier SIE ...), kamen wir so zufällig auf mein "Filmhobby" zu sprechen und sie war sofort Feuer und Flamme hier mitzumachen. Zudem erzählte sie mir gleich, dass sie über einen riesigen Bekanntenkreis von Leuten verfügt, die alle Riesig an Filmen wie meinen interessiert wären ... Irgendwie hatte ich ein Deja-Vu!

Und so kam es zu unserem "großen Interfool Kennenlerntreffen 1999" in meiner damaligen Wiener Wohnung, das sich aber überraschenderweise sogar mal als recht erfolgreich entpuppte, denn neben ein paar anderen, brachte sie hier auch zwei Bekannte von sich mit, die später dann im Film mitgespielt haben und hier richtig gut waren - die beiden Brüder Christoph Novacek und Wolfgang Novacek. Dieses Treffen ist mir aber auch aus einem anderen Grund noch gut in Erinnerung, denn hier war auch eine "extrem übergesprächige Wienerin" mit dabei, die Kollege Bernhard (nicht ganz freiwillig) mitgebracht hatte. Die hat während der anfänglichen Filmvorführung von "Was soll das?" viel zu tief ins Glas geschaut (Vielleicht weil sie den Film anders nicht ertragen hätte?)

Im Anschluss daran labberte sie uns dann alle komplett zu und ließ niemanden mehr zu Wort kommen. Daraufhin entwickelte ich mit unserer "aufgeweckten Oberösterreicherin" zusammen eine "ausgeklügelte Strategie", um sie los zu werden: Wir sagten das Treffen wäre zu Ende, alle verabschiedeten sich von mir und gingen runter. Unten verabschiedeten sich alle von der "extrem übergesprächigen Wienerin", liefen in unterschiedlichen Richtungen einmal um die Häuserblocks und kamen dann nacheinander alle wieder zu mir in die Wohnung rauf. Nur Wolfgang hat diese Aktion nicht ganz mitbekommen und fragte beim erneuten Reinkommen mehrmals ganz verstört: "Wieso sind wir denn jetzt wieder hier? Wir haben uns doch schon verabschiedet, oder bilde ich mir das nur ein?" ...vor er sich dann das nächste Bier einschenkte.

raeusper erdbeben kl

Bei meinem nächsten Wien-Aufenthalt - am 12. August 1999 - gab es dann auf einer verlassenen Baustelle in der Mariahilferstraße (heute würde man sagen auf einem "Lost Place") den ersten Drehtag mit dem "neuen Interfool Team Ost". Hier war unser "Erdbebensketch" und ein "Kettensägen Horror Link" an der Reihe. Beides hat wunderbar geklappt.raeusper aufgeweckt kl

Zwei weitere Szenen, die wir an diesem Tag gedreht haben, konnten wir dann aber leider nicht verwenden und dummerweise waren das genau die beiden Szenen in denen unsere "aufgeweckte Oberösterreicherin" mitgespielt hat. Dabei war sie sogar recht gut in ihrer Rolle, aber bei diesen beiden Szenen war einfach das Drehbuch mies und das hab "irgendwie ICH geschrieben". Ich hab heute noch ein schlechtes Gewissen wegen dieser "Rausschneide Aktion".

Was mir von diesem Drehtag auch noch in Erinnerung geblieben ist, ist dass es gewaltig windig und staubig war auf der Baustelle, auf der wir gedreht haben. Wir selber und alles was wir mit hatten, war danach komplett dreckig und dummerweise ist mir beim anschließenden "Nass herauswischen" auch mein damaliges Handy eingegangen und mit ihm mein Telefonnummernspeicher.

raeusper alzheimer kl

Handys waren damals noch recht neu (zumindest für mich) und ich hab daher bis zu diesem Tag nie dran gedacht, dass man auf die Art wichtige Telefonnummern verlieren könnte. Auch auf den Film hatte das eine Auswirkung, denn ich hätte ein paar Wochen vorher in Wien auch eine andere Dame kennengelernt, die sich für meine Filme interessiert hat, Schauspielerfahrung gehabt hätte und auch "optisch voll der Bringer" gewesen wäre. Nur dummerweise war sie damals die "Angebratete" eines anderen "Filmkollegen" und den wollte ich nicht um ihre Telefonnummer fragen. Ich hab dann in meiner Verzweiflung meinen Drehbuchentwurf vom letzten Kennenlerntreff gesucht, weil ich mich schwach daran erinnern konnte, hier zumindest ihren (etwas komplizieren) Namen aufgeschrieben zu haben, doch als ich das alte Drehbuch nach sehr langem Suchen dann fand, stand neben der Rolle, die ich ihr geben wollte, kein Name, sondern nur von mir mit Bleistift draufgekritzelt: "geile Studentin ohne E-Mail Adresse". Somit war klar, dass ich die wohl nicht mehr finden werde.

Die größte Motivation für die Fertigstellung von "Räusper, Räusper" lieferte mir aber im Jahr darauf eine andere Dame, die wir im Film "Lilly Romano" nannten und die seit 2001 meine Frau ist. Ich hab sie 1999 kennen gelernt und erst Anfang 2000 begannen wir darüber zu reden, ob sie nicht auch bei unseren Filmen mitmachen möchte. Ich hatte die absolut passende Szene für uns beide - eine "Romeo & Julia" Parodie mit ziemlich haarsträubenden Reimen. Beim Drehen dieser Szene ging anfänglich auch ziemlich viel daneben. Das wohl kurioseste war unser zweiter Dreh, den wir allen ernstes in den auf dem folgenden Screenshot ersichtlichen Kostümen gemacht haben.raeusper elvis kl

Ich in einem grünen Bademantel mit Elvis Perücke und sie in einem Kleid das ganz und gar nicht "antik" ausschaut. Wir gaben uns stundenlang die größte Mühe die Texte perfekt aufzusagen, aus mehreren Perspektiven zu filmen etc. Doch erst als wir die Szene am Ende dieses langen Drehtages dann auf einem größeren Monitor angeschaut haben, dämmerte uns, dass "man eine Szene auch damit schmeißen kann, dass man bei der Kostümauswahl total ins Braune greift".

Und auch danach haben wir es geschafft, diese Szene ein weiteres Mal umsonst zu drehen, weil wir ausgerechnet an dem einen Tag im Jahr gedreht haben, wo die Bauern um die Ecke mit ihren unheimlich lauten Maschinen grade ihre Maisernte eingebracht haben. Ich dachte damals, dass das kein Problem ist, weil wir ein Mikrofon haben, das sowieso nur "auf die Nähe" aufnimmt. Aber das DACHTE ich nur ... 

Zumindest beim VIERTEN Anlauf, haben wir die Szene dann aber doch mal in den Kasten bekommen. Danach kam dann auch bei diesem Film wieder die selbe „Klappt-alles-wie-am-Schnürchen-Phase“ wie bei meinen letzten 3 Filmen. Kaum war ich über die schwierige Anfangsphase drüber und hatte die ersten Szenen im Kasten, lief alles so problemlos ab, dass ich mich heute an kaum noch etwas davon erinnern kann. Das lag sicher zum Großteil auch an Lilly, die hier viel mitgeholfen hat und – genauso wie ich – einfach mal den fertigen Film sehen wollte. Geschätzte 70% des Filmes haben wir dann auch in den letzten paar Monaten gedreht. 


Nächstes Kapitel: Wein-Achtsmann